Ergotherapie
Ergotherapie - Was ist das und wie hilft sie Ihnen?
Ergotherapie unterstützt Menschen jeden Alters, die in ihren alltäglichen Aktivitäten eingeschränkt sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Einschränkungen körperlicher, psychischer oder neurologischer Natur sind. Sie hat zum Ziel, die Lebensqualität im Allgemeinen zu verbessern.
Wie hilft Ergotherapie?
Ziel der Ergotherapie ist es, Ihre Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit im Alltag, Beruf und Freizeit zu verbessern.
Ablauf der Ergotherapie
- Ärztliche Verordnung: Ergotherapie ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen und wird von Ihrem Arzt verordnet.
- Anamnesegespräch: Zu Beginn der Therapie findet ein ausführliches Gespräch statt, um Ihre individuellen Bedürfnisse und Ziele zu erfassen.
- Befunderhebung: Durch standardisierte Tests und Beobachtungen wird Ihr aktueller Gesundheitszustand ermittelt.
- Behandlungsplan: Gemeinsam mit Ihnen und Ihren Angehörigen werden die Therapieziele festgelegt und ein individueller Behandlungsplan erstellt.
- Therapiemethoden: In der Ergotherapie kommen verschiedene Behandlungsmethoden und -medien zum Einsatz, um Ihre motorischen, kognitiven und psychosozialen Fähigkeiten zu fördern.
- Anleitung und Unterstützung: Unsere Ergotherapeuten begleiten Sie auf Ihrem Weg zur Selbstständigkeit und geben Ihnen gezielte Anleitungen für den Alltag und Beruf.
Ergotherapie - in der Praxis, zu Hause oder im Kindergarten
Hausbesuche sind z.B. möglich bei der Therapie von Kindern im Kindergarten oder Immobilität des Patienten.
Grundsätzlich wird in vier Bereiche unterschieden:
- Neurologie (Lehre von den Nerven und Nervenkrankheiten)
- Orthopädie (Lehre von den Knochen- und Muskelerkrankungen und vom Bewegungsapparat)
- Pädiatrie (Kinderheilkunde)
- Geriatrie (Lehre von der Heilung der Alterskrankheiten)
Wie bekomme ich Ergotherapie
Ergotherapie ist eine Vertragsleistung der gesetzlichen Krankenkassen und wird von Ihrem Arzt verordnet. Sie kann in unserer Praxis in Einzel- und Gruppenbehandlung, sowie als Hausbesuch durchgeführt werden. Dazu zählt der Hausbesuch beim immobil gewordenen Patienten, aber auch die Therapie von Kindern in ihrem Kindergarten oder Hort, wenn so verordnet.
Pädiatrie (Kinder)
- Störungen des Bewegungsablaufs infolge hirnorganischer Schädigungen
- (spastische Lähmungen, Anfallsleiden, Hydrocephalus, Spina bifida, Muskeldystrophien etc.)
- Störungen der sensomotorischen Entwicklung und der damit verbundenen Beeinträchtigung der kognitiven Prozesse
- Psychische Erkrankungen, z.B. Verhaltensstörungen, frühkindlicher Autismus, Ess-Störungen
- Störungen der Wahrnehmungsfähigkeit und -verarbeitung (sensorische Integrationsstörungen)
- Ausfallerscheinungen bzw. Verzögerungen in der Sozialentwicklung, der Beziehungsbildung und Kommunikationsfähigkeit
- Sinnesbehinderungen, z.B. Taubheit, Blindheit
- Verhaltensauffälligkeiten im Alltag oder sozialen Miteinander
Orthopädie (z.B. Handtherapie)
- Amputationen
- Lähmungen von Nerven vor allem der Arme und des Rumpfes
- Angeborenen Fehlbildungen des Rumpfes, der Arme und Hände
- Verletzungen der Knochen, Muskeln und Sehnen und der Nerven
- Abnutzungserscheinungen und Erkrankungen der Wirbelsäule und anderer großer Gelenke (Schulter, Hüfte oder Knie)
- Tumoren der Knochen, Muskeln oder Nerven
- Entzündlichen und degenerativen Gelenkerkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis
Neurologie (z.B. Schlaganfall)
Zielsetzung der Ergotherapie ist das Wiedererlangen sowie der Erhalt der Handlungsfähigkeit und damit größtmöglicher Selbständigkeit und Unabhängigkeit von Hilfen und Hilfspersonen in täglichen Leben und im Beruf. Es gibt in der Ergotherapie typische Behandlungsverfahren und -strategien, die alle darauf abzielen, die Handlungsfähigkeit wieder aufzubauen. Wenn zum Beispiel eine vollständige Genesung nicht erreicht werden kann, können einerseits Ersatzmöglichkeiten für die Entwicklung alternativer Lösungen angestrebt werden. Andererseits können manche Störungsbilder direkt behandelt und grundlegend verbessert werden.
Neurologische Erkrankungen und Verletzungen weisen in der Regel sehr komplexe Störungsbilder auf. Diese Störungsbilder bilden sich vergleichsweise langsam und nur selten vollständig zurück.
Ein wichtiges ergotherapeutisches Tätigkeitsfeld ist deshalb die Beratung des Betroffenen, seines Umfeldes und das behutsame Erweitern der Tätigkeitsfelder im Alltag. Dabei kann für eine Person der selbständige Toilettengang im Vordergrund stehen, während für eine andere das Autofahren oder Fahrradfahren von herausragender Bedeutung ist. Vielleicht sind es aber auch scheinbare Kleinigkeiten wie das Essen mit Messer und Gabel oder das unabhängige Einkaufen gehen.
Um die vorrangigen Ziele und ihre Teilschritte eingrenzen zu können steht zu Beginn der Behandlung die Befunderhebung, aus der sich die Behandlungsziele ergeben. Die Ergotherapeutin entwickelt in Absprache mit dem Patienten hieraus einen Behandlungsplan.